Trockenlegen, Schrubben und Polieren
Das Wasser steht meiner Varianta bis
zum Halse. Und ich bin überrascht, wie lange nach dem ersten
Absaugen von ca. 20 Litern noch immer Wasser nachläuft. Nun steht
sie schon Tage im Trocknen in der Halle der Lakiererei und noch immer
ist die Bilge nicht frei von Wasser. Wir verändern ab und an die Position
des Bootes, entfernen das Batteriefach, auch dort ist es feucht. Zum
Vorschein kommt ein von innen verklebter Echolotgeber. Die
Verkabelung ist an der Maststütze gekappt, auch das Echoolot selbst
nicht mehr vorhanden. Jetzt heißt es regelmäßig in der
abgeschraubten Tischöffnung nachsaugen und trocknen lassen. Woher
das Wasser kommt, kann letztlich nur geklärt werden, wenn sie wieder
im Wasser liegt. Da sie ausschließlich auf Binnengewässern
unterwegs war, macht ein Geschmackstest auf Salzwasser keinen Sinn.
Bei Überprüfung aller Befestigungen an Deck, wird schnell klar,
dass die alten Dichtungsscheiben an Bug- und Heckkorb das zeitliche
segneten. Auch die Relingstützen erwecken kein Vertrauen. Hier
gelangt Regenwasser ins Boot und das nicht zu knapp. Auch die
verklebten Scheiben und die Dichtung der Vorderluke sind porös und
müssen raus.
immer wieder im Einsatz: der Nasssauger der Lackiererei |
Geber vom ehemaligen Echolot |
Um das Boot sauber zu bekommen,
entferne ich alle Holzteile, die ebenso verwittert und schlecht
verklebt sind. Der alte und kaputte Kompass fliegt raus und wird
durch einen neuen ersetzt. Der neue Kompass von Silva passt
wie angegossen in die vorgesehen Löcher, muss also nicht angepasst werden, wird aber erst später mit
den überarbeiteten Holzteilen wieder angebaut.
Das gesamte Deck der Varianta ist mit
Lack- und Farbklecksen übersät. Ich habe die Hoffnung, dass nach
dem Reinigen und Polieren, der ein oder andere Makel entfernt werden
kann. Bereits nach dem Shampoonieren sehe ich erste Erfolge. Beim Polieren
geht es vor allem den Lackspuren an den Kragen. Ich nehme an, einer
der Vorbesitzer hatte es besonders eilig und lackierte die Holzteile
ohne sie vorher abzukleben, das Deck zu schützen oder sie gar ganz
zu entfernen. Was für ein Kleckerheini.
vorher |
Mit dem Ergebnis bin ich durchaus
zufrieden. Der ein oder andere Fleck blieb zurück. Doch ich bin
zuversichtlich, im Laufe der Zeit und weiterer Pflege nach jeder
Segelsaison, werden auch diese Geschichte sein.
nachher |
Bug- und Heckkorb bekommen neue
Dichtungsscheiben und werden neu verklebt und verschraubt. Auch die
Relingstützen dichten wir neu ab. Hierfür benötige ich auf
jeden Fall eine zweite Hand. Eine bessere, als die meines Seemannes kann ich mir nicht vorstellen!
Die Risse in der Innenschale um die
Fenster, an der Decke und in den Liegeflächen bereiten mir schon
mehr Kopfzerbrechen. Eine gute Lösung dafür habe ich nicht und
entscheide mich zunächst, sie mit ABS-Stäben zu verschweißen, um
weiteres Reißen zu verhindern. Schön ist was anderes und ich werde
sehen, ob es über die erste Segelsaison hält, was es verspricht.
Nun ist die Varianta vorbereitet, um
die Scheiben neu einzukleben und den unschönen dunkelblauen Felder
am Rumpf den Gar aus zu machen.
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