Grübeln, Schleifen und Lackieren

vorher

Die Fenster sind dicht, die Akua glänzt. Nur die dunkelblauen Farbfelder an beiden Seiten des Rumpfes geben mir keine Ruhe. Sie zerschneiden die schönen Linien der Varianta, teilen das Boot in zwei Hälften und machen mich zunehmend wütend. Zusammen mit dem Lackierer überlegen wir, ob es gelingen könnte, nur die Farbfelder zu lackieren und nicht den gesamten Rumpf, da ich das Originalgelcoat erhalten möchte. Würden wir den gleiche Farbton treffen? Immerhin gibt es eine Maschine, die den Ton ausliest. Die Frage bleibt, wie deutlich die Übergänge zu sehen sind. Wir riskieren es und schleifen nur die dunkelblauen Farbfelder. Der Regenbogen scheint hindurch, der überhaupt Grund für die dunkelblau übermalten Felder ist. Der Erstbesitzer fand das wohl besonders schön. Eigentlich sah zu dem Zeitpunkt die Akua wie ein bunter Kasper aus. Die wilden 70er eben...


von mir persönlich geschliffen

das Werk eines Profis

Beim Schleifen war ich noch mit dabei. Trotzdem, die Profis können es einfach besser. Die Akua wird komplett verhüllt, bis nur ein Stück Bug und die Seitenflächen aus der Folie luken. Dann wird ein Füller aufgetragen, bis endlich der Lack aufgesprüht wird. Noch können wir nicht einschätzen, ob das Werk gelang, denn die Folie kann erst ab, wenn der Lack trocken ist. Noch ein Tag in Geduld üben, dann ist es soweit. 

Füller

fertig lackiert

Als ich in die Lackierung kam, steht sie vor mir, als ob nie etwas gewesen war. Auf drei Meter ist kein Unterschied zu erkennen. Erst beim ganz genauen Betrachten sieht man den unterschiedlichen Glanz zwischen original Gelcoat und dem neuen Lack, die abgeklebten Ränder, doch die Farbe ist zu hundert Prozent getroffen. Am Bug erkenne ich gar keinen Übergang.

Ich bin den Tränen nahe. Zusammen mit den neu eingesetzten Fenstern, dem polierten Schiffskörper und den einheitlichen Rumpf sieht sie hinreißend in meinen Augen aus. Wenn jetzt noch das Unterwasserschiff fertig ist und alle geschliffenen Holzteile montiert worden, das Ruderblatt repariert und die Elektrik überarbeitet, dann werde ich die Saison kaum noch abwarten können. Aber dann wird auch schon die Saison vor der Tür stehen...

nachher


Aber halt, es fehlt noch was ganz Bedeutungsvolles:
Der Name!

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